Meine Geschichte

Mein alter Weg: die klassische BWL-Karriere

Louisa Flocke in SüdafrikaUrsprünglich habe ich – zumindest beruflich – etwas ganz anderes gemacht. Nach meinem Abitur 2006 wusste ich nicht genau, was ich machen sollte und so fing ich eben an BWL zu studieren. Klassiker …

Aus einer Unternehmerfamilie kommend, erschien mir das anfangs auch gar nicht so unpassend. Begeistern konnte ich mich für die meisten Wirtschaftsthemen allerdings nie so richtig.

Und so habe ich während meines Bachelor- und Masterstudiums der BWL immer mal wieder daran gezweifelt, ob diese Welt die Richtige für mich ist. Aber ich war sehr gut in dem, was ich gemacht habe, hatte super Noten und viel Anerkennung und auch keine wirklich bessere Idee.

Stets auf der Suche nach dem passenden Weg für mich, habe ich viel ausprobiert und diverse Praktika in verschiedensten Bereichen gemacht. Die meisten in meiner Spezialisierung Marketing. Egal ob auf Agentur- oder Unternehmensseite, kleines oder großes Unternehmen, In- oder Ausland, ich habe zwar immer viel dazu gelernt und möchte diese Erfahrungen auch nicht missen, aber ich habe auch bei jeder Station für mich festgestellt, dass ich langfristig dort nicht arbeiten möchte.

Ich konnte den Sinn hinter vielem einfach nicht erkennen. Nach außen schien alles wie am Schnürchen zu laufen, doch innerlich war ich nie so richtig glücklich damit …

Da es mir immer schon Spaß gemacht hat, mit Menschen zu arbeiten und ihnen etwas beizubringen, kam mir dann irgendwann die Idee, in der Hochschullehre tätig zu werden. So wäre mein Studium nicht nutzlos und ich könnte das Gelernte für mich „sinnvoll“ nutzen, auch wenn die BWL-Themen nie so 100 % meiner Leidenschaft entsprachen. Nach dem Masterstudium arbeitete ich also eineinhalb Jahre an einer Hochschule als wissenschaftliche Assistentin und durfte Vorlesungen halten, was mir auch viel Freude bereitet hat. Um langfristig als Hochschullehrerin an einer Fachhochschule tätig zu werden, musste eine Promotion her. Nochmal drei bis fünf Jahre einsam an einem BWL-Thema forschen? Puhhh …

Ich habe dann relativ schnell gemerkt, dass ich vielleicht doch nicht die analytische Forscherin und Theoretikerin bin und als absoluter Kommunikations- und Praxismensch auf eine solch lang andauernde Arbeit im stillen Kämmerlein mit wenig Kontakt zu anderen wenig Lust hatte. Professorin an einer Hochschule? Das war wohl doch nicht meine Bestimmung, nach der ich so lange gesucht hatte …

Zu der Zeit hatte ich bereits überlegt, ob ich komplett neue Wege gehen und mich meinen Lieblingsthemen Gesundheit, Ernährung, Bewegung und Psychologie widmen soll. Aber nochmal von vorne anfangen? Das kam zu der Zeit nicht in Frage und ich habe mich auch der Vernunft halber (und vielleicht auch etwas Angst) dagegen entschieden.

Entschlossen die Gesundheitsthemen wenigstens als Hobby auszubauen, machte ich dann eine Ernährungscoach B-Lizenz und verfolgte beruflich weiter vernünftig die BWL-Karriere.

Um dem Wunsch nach mehr Arbeit mit Menschen nachzukommen, fing ich dann im Familienunternehmen im Bereich Personalwesen an. Ziemlich schnell wurde mir klar, dass das überhaupt nicht das war, wonach ich gesucht hatte. Dafür gab es viele verschiedene Gründe. Ich hatte häufig das Gefühl „zwischen den Stühlen“ zu sitzen. Außerdem wollte ich mich selbst verwirklichen, aber das war einfach nicht MEIN Selbst …

Eine innere Krise brachte mich dazu, alles zu überdenken. Bin ich das Problem? Muss ich mich und meine Einstellungen verändern? Was will ich überhaupt, unabhängig davon, was andere denken und erwarten könnten? Was ist mir wirklich wichtig? Sind meine Träume überhaupt realistisch? Gibt es überhaupt so etwas wie eine Berufung oder Bestimmung?

In dieser Zeit war Yoga eines der wenigen Dinge, die mir wirklich gut getan haben. Ich hatte zwar schon zuvor öfters Yoga gemacht, aber sehr unregelmäßig und eher im Fitnessstudio. In einem kleinen liebevollen Yogastudio in der Mainzer Neustadt habe ich mein Herz an Yoga verloren. Ich hatte dort unglaubliche Momente auf der Matte, die mich viel näher zu mir selbst und meinen Gefühlen gebracht haben.

Früher habe ich diese Geschichten über Yoga nicht ganz glauben können, bis ich es selbst erlebt habe. Yoga hat meine Sichtweise auf das Leben mit Sicherheit etwas verändert. Ich habe viel über mich selbst gelernt, bin geduldiger mit mir und anderen geworden, viel dankbarer und mir ist klar geworden, was ich wirklich will. Die Stunden bei meiner Yogalehrerin haben viel mit mir gemacht, sodass ich manchmal glaube, dass ich all die folgenden Entscheidungen ohne Yoga vielleicht nicht oder nicht so schnell getroffen hätte

 

Neustart 2015: Herzensthema ganzheitliche Gesundheit

Louisa im ParkIm Sommer 2015 bin ich dann meinem Herzen gefolgt, habe das Familienunternehmen hinter mir gelassen und nochmal „von vorne“ angefangen. Seither widme ich mich meiner Leidenschaft für ganzheitliche Gesundheit …

Zum Wintersemester 2015/16 habe ich an einer Fernhochschule ein Masterstudium der „Prävention und Gesundheitspsychologie“ in Teilzeit begonnen, das all meine Interessen vereint. Lange hatte ich nach einem Weiterbildungsangebot gesucht, das ganzheitlich orientiert ist (Körper / Seele / Geist) und nicht nur einzelne Aspekte der Gesundheit umfasst. Mit dem interdisziplinären Masterstudiengang habe ich definitiv gefunden, was ich gesucht habe, denn neben Themen wie Ernährung, Bewegung, medizinischen Grundlagen, Präventions- und Interventionsmethoden, Diagnostik und vieeeel Psychologie in all seinen Facetten, lernen wir auch, wie Gesundheitsberatung und -coaching sowohl im Einzelsetting als auch in Gruppen (z.B. im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements) funktioniert.

Außerdem habe ich nebenher eine Präsenzausbildung zur Psychologischen Beraterin bzw. Heilpraktikerin für Psychotherapie absolviert. Dort lernte ich sowohl die theoretischen Grundlagen der Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie als auch viel Praktisches durch Wochenendworkshops, Gruppenarbeit, Supervision und Projektarbeit kennen.

Da Yoga für mich sowohl privat als auch beruflich die perfekte Ergänzung ist, folgte noch eine Yogalehrerausbildung und diverse Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Yoga, Psychologie und Psychotherapie – die für mich wertvollste Kombination.

Meine rein betriebswirtschaftliche Karriere hinter mir zu lassen war definitiv die richtige Entscheidung, da ich immer mehr merke, wie viel Spaß mir die Arbeit mit Menschen macht. Das Thema ganzheitliche Gesundheit liegt mir sehr am Herzen und ich habe das Gefühl, endlich meiner Leidenschaft auch beruflich nachgehen zu können, um damit etwas für MICH sinnvolles zu tun. Und trotzdem bereue ich nicht, diesen betriebswirtschaftlichen Weg hinter mir zu haben, denn ich habe viel daraus gelernt und schaden wird mir das Wissen sicherlich nicht …

Neben Studium und Ausbildungen arbeite ich beratend freiberuflich für ausgewählte Projekte und engagiere mich ehrenamtlich für Flüchtlinge in Mainz mit unserem Herzensprojekt „Yoga for Refugees Mainz“.

Meine Herausforderung besteht immer wieder darin, all meine Herzensthemen unter einen Hut zu bekommen, ohne mich dabei selbst zu verlieren. Denn ich neige durchaus dazu, mir zu viel vorzunehmen und die mir zur Verfügung stehende Zeit zu überschätzen. Oft bin ich einfach noch zu(?) gründlich, detailverliebt und perfektionistisch in den Dingen und brauche dadurch für vieles (zu?) lange. So ganz kommt man wohl doch nicht aus seiner Haut, aber ich arbeite an mir …

Es ist mir sehr wichtig, die Dinge, die ich nun durch Studium und Ausbildung theoretisch und praktisch lerne, auch für mich selbst umzusetzen. Nur so kann ich authentisch bleiben, was mir mein wichtigstes Ziel ist. Daher spielen eine gesunde und ausgewogene Ernährung, Bewegung, eine regelmäßige Yogapraxis und soziale Kontakte und Verantwortung auch in stressigen Phasen mittlerweile eine große Rolle in meinem Leben.

Ich achte sehr auf meine Gesundheit und nehme mein Leben ernst. Denn aus meiner Sicht ist Gesundheit das höchste Gut und ich sehe es als meine Aufgabe, mich gut um mich zu kümmern.

Obwohl natürlich auch bei mir nicht immer alles so klappt, wie ich mir das vorgenommen habe und mein Leben sicherlich nicht nur „rosarot“ ist, lebe ich heute definitiv zufriedener, gelassener und bewusster.

 

Was die Zukunft bringt: ein ganzheitliches Gesundheitszentrum?

Louisa Flocke in NamibiaWohin mich mein Weg in Zukunft führt, weiß ich nicht genau. Ich habe viele unterschiedliche Ideen in meinem Kopf

Bei all den Zukunftsplänen ist es mir wichtig, offen zu bleiben, für die Dinge, die mir auf meinem Weg begegnen und nicht zu verbissen auf ein Ziel hinzuarbeiten. Ich versuche mehr und mehr, die Dinge auch auf mich zukommen zu lassen (was eine echte Herausforderung für mich ist), als immer alles zwei Jahre im Voraus genau planen zu wollen.

Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass am Ende doch öfter alles anders kommt. Daher möchte ich mich noch nicht zu sehr festlegen, solange ich mich noch in der Ausbildungs- und Orientierungsphase befinde, in der ich vieles ausprobieren kann und jede Menge neue, interessante und inspirierende Menschen kennenlerne.

Trotzdem habe ich natürlich Träume und einige Ideen, in welche Richtung ich mich weiterentwickeln möchte. Aber ein paar Geheimnisse soll man ja auch für sich behalten …

Längerfristig möchte ich meine selbstständige Tätigkeit weiter ausbauen und vielleicht sogar von mehreren Standbeinen leben. Ich liebe die Abwechslung und träume schon seit meiner Jugend von der eigenen Selbstständigkeit. Freies Arbeiten ohne direkte Anweisung und Erwartung lässt mich am kreativsten werden. Ich mag es, wenn ich mir meine Zeit selbst einteilen kann und möchte selbst bestimmen, wann und wo ich wie arbeite.

Meinen Leidenschaften möchte ich weiter folgen, Dinge organisieren, Ideen entwickeln, Menschen zusammenbringen und das selbstbestimmt und eigenverantwortlich. Ich möchte keinen reinen Bürojob mehr, dafür bin ich einfach zu bewegungsfreudig. Ich möchte etwas machen, was mir unter die Haut geht und nicht jede Woche aufs Neue nur auf das Wochenende hinarbeiten. Dabei respektiere ich absolut, wenn das für andere genau das richtige Lebenskonzept ist. Die Selbständigkeit ist sicher auch nicht für jeden der richtige Weg zu einem erfüllten Leben.

Für mich scheint es aber der richtige Weg zu sein. Dabei sehe ich mich eher im Bereich der Gesundheitsprävention und -beratung (Lebensberatung, Coaching, Seelsorge, psychologische Beratung in Lebens- und Sinnkrisen, etc.) und nicht in der psychotherapeutischen Behandlung von psychischen Störungen mit Krankheitswert.

Mein Ziel ist es, Menschen zu einem gesünderen und bewussteren Leben zu ermutigen und einzuladen. Zielgruppen sind einerseits Unternehmen im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, denen die physische und psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Herzen liegt und andererseits natürlich auch Privatpersonen.

Wichtig ist mir in jeden Fall eine ganzheitliche Beratung, da ich persönlich von der Verbindung zwischen Körper, Seele und Geist überzeugt bin.

Außerdem liebe ich den Austausch mit anderen und arbeite gerne im Team, in dem man sich ergänzen kann, statt als Einzelkämpferin. Daher bin ich immer interessiert an Austauschmöglichkeiten, Kooperationen und Gemeinschaftsprojekten. Gemeinsam macht ein ganzheitlich gesundes Leben doch noch viel mehr Spaß!

Wer weiß, vielleicht bringt die Zukunft ja mein ganzheitliches Gesundheitszentrum in Mainz. Ein Ort, an dem ich mich gemeinsam mit ein paar lieben und kompetenten Kolleginnen voll und ganz der ganzheitlichen Gesundheit und meiner Lieblingskombination von Yoga, Psychologie und Psychotherapie widmen kann …

Bleib gesund

Louisa